Zwar ging die Schweiz gegen Weltmeister Kanada in Führung, danach liessen die Nordamerikaner jedoch die Muskeln spielen.
In Überzahl brachte Dominik Jaussi die Schweiz im heutigen abschliessenden Gruppenspiel gegen Kanada in Führung. Für einen kurzen Augenblick
durfte man von einer Sensation träumen, doch bereits zwei Minuten später glichen die Kanadier aus, um eine weitere Minute später erstmals in Führung zu gehen - diese Führung gaben die
Ahornblätter nicht mehr ab.
Häschen mit Auslauf
Man muss sich nicht der Schönrederei bedienen, die Kanadier waren, sind und werden wohl auch in Zukunft den Schweizern in allen Belangen voraus sein, ganz besonders auf Stufe U16. Man darf
der Mannschaft von Tobias Strahm aber, wie übrigens bereits gestern gegen Tschechien, attestieren dass man sich nicht einfach wie das Häschen vor der Schlange seinem Schicksal fügt. Die Schweiz
ist durchaus bemüht und auch im Stande Spielanteile in einem Spiel gegen Kanada für sich zu beanspruchen und nicht einfach 45 Minuten den eigenen Slot zu beackern und den Ball planlos
wegzuschlagen.
Natürlich, die mutigere Spielweise hat dann auch zur Folge, dass Ballverluste in der Vorwärtsbewegung um so mehr ins Gewicht fallen, weil die Top-Teams dann in der Schweizer Zone mehr Platz
vorfinden und diesen dann auch eiskalt ausnutzen. Aber ganz ehrlich: Zumindest dem Autor dieser Zeilen ist es viel sympathischer wenn sich die Schweizer Mannschaft etwas zutraut und hoch
verliert, als wenn sie permanent auf der eigenen blauen Linie Wurzeln schlägt und so vielleicht 1 - 2 Tore weniger kassieren würde, aber dann sicher auch keine offensive Chancen
kreiert. Denn heute gab es immerhin 19 Abschlüsse auf das Tor der Kanadier, gestern gegen Tschechien waren es gerade mal 9 Torschüsse.
Heikle Mission zum Zweiten
Nun geht es für die Schweiz morgen und am Sonntag nun mit den Platzierungsspielen für die Plätze 5 - 8 weiter. Morgen steht um 17:30 das Duell mit Grossbritannien bevor. Die Briten durchlebten
eine erwartet schwere Gruppenphase erzielten bei ihren drei Niederlagen nur gerade zwei Tore und mussten gleichzeitig nicht weniger als 55 Gegentreffer einstecken. Aber: Die "Lions" wussten
bereits vor dem Turnier, dass der Turnierverlauf in etwas so aussehen könnte, der Fokus war von Beginn an auf den beiden kommenden Spielen, wo man sich dann doch mehr Siegeschancen ausrechnen
dürfte. Insofern ist die Situation für die Schweiz praktisch identisch mit dem Startspiel gegen Ungarn. Man ist auf dem Papier Favorit, trifft aber auf einen Gegner welcher nichts zu verlieren
hat. Gegen Ungarn haben die Schweizer die Aufgabe nicht ohne Makel erfüllt, morgen Abend werden die Eidgenossen aber den Beweis erbringen, dass man an den Spielen gegen die grossen Teams
gewachsen ist.
Derby im Halbfinale
Im Kampf um die Medaillen kommt es morgen in den Halbfinals zu zwei Derbys. Kanada muss auf dem Weg zur Titelverteidigung die US-Amerikaner aus dem Weg räumen, im zweiten Halbfinal duellieren
sich Tschechien und die Slowakei. Spannende Duelle mit vielen Emotionen dürften garantiert sein.



(Titelbild: hradeckr2025.com)
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